Kinesiologisches Taping – Moderne Heilmittel mit traditionellem Hintergrund

Die Behandlung mit Kinesiotapes, allgemein auch bekannt als „Taping“, ist eine Methode, die im Laufe der letzten Jahre immer mehr Zuspruch fand und entsprechend an Popularität gewonnen hat. Im Bereich der Physiotherapie greift man gerne auf die Methode des Taping zurück.

Es gilt als unterstützende Behandlungsweise, um nicht nur Verspannungen zu lösen, sondern auch um die Muskeln bei ihrer Arbeit optimal zu unterstützen, einer Überreizung vorzubeugen oder eine solche, wenn bereits vorhanden, effektiv zu lindern. Dementsprechend beliebt ist das Taping gerade auch bei der Behandlung von Sportlern.

Je nach Art der Anbringung kann das Tape die darunter befindlichen Muskeln anregen oder beruhigen. So lässt es sich sowohl hervorragend bei einer Überbeanspruchung als auch in einer Phase der Rehabilitation nutzen, in der es die Bewegungsfähigkeit optimal unterstützt.

Kinesiotapes sind vielseitig einsetzbar

Doch nicht nur im Bereich der Behandlung von diversen Muskelproblemen eignet sich Taping. So kann es auch die optimale Leistung des Lymphsystems hervorragend unterstützen, denn durch die Druckentlastung, welche das Tape ausübt, kann etwaige gestaute Lymphflüssigkeit effektiver abgeführt werden. Auch Erkrankungen der Gelenke erfahren durch eine Behandlung mit Kinesiotapes eine sehr gute Unterstützung, da hier bestimmte Bewegungsrezeptoren durch Stimulation eine größere Bewegungsfreiheit der Gelenke erreichen können. Taping wirkt sich zudem positiv auf Narbengewebe, die Schmerzrezeptoren und Hautsensoren aus. Des Weiteren können darüber hinaus auch die Meridiane des Körpers und die verschiedenen Akupunkturpunkte gut stimuliert werden, um den jeweiligen Heilungsprozess zu unterstützen und das eigene Wohlbefinden zu verbessern.

Wie funktioniert Taping?

Bei einer Behandlung mit Kinesiotapes werden fünf Zentimeter breite, elastische Bänder aus Baumwolle mit dem Klebestreifen an den zu behandelnden Stellen angebracht. Durch die Elastizität wird die Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt, da das Gewebe unter dem Klebestreifen jedoch trotzdem sozusagen fixiert ist, ergibt sich eine Stimulierung der Gewebeschichten, welche den eigentlichen Effekt der Behandlung darstellt. Der Physiotherapeut bringt die Tapes entsprechend der individuellen Problematik an und kann zu einer Linderung der Beschwerden und Unterstützung des Heilungsprozesses beitragen.

Popularität der Kinesiotapes

Obwohl die Urform der Kinesiotapes bereits in den 1970ern von dem japanischen Arzt Dr. Kenzo Kase entwickelt wurde, erfreut sich diese Behandlungsmethode vor allem seit der Olympiade in Beijing im Jahr 2008 zunehmender Beliebtheit. Doch schon früher, bereits bei den Australian Open 2007, nutzte die international bekannte und erfolgreiche Tennisspielerin Serena Williams Kinesiotapes, um Schmerzen vorzubeugen und auch in den folgenden Jahren sah man die Sportlerin wiederholt mit verschiedenen Tapes (Quelle). Und auch bei der Europameisterschaft 2012 sowie der derzeit stattfindenden Olympiade in London stellt Taping eine beliebte Behandlungsmethode dar (Quelle). Dass Kinesiotapes aber nicht nur bei Sportverletzungen gute Resultate erzielen können, zeigt die vielfältige Einsatzmöglichkeit, wie sie in der Physiotherapie praktiziert wird.